Das entscheidende Problem, das aus meiner Sicht gelöst werden muss, damit die Beziehung tatsächlich eine Chance hat:
Sie erleben Ihren Partner(in) in vielen Situationen als verantwortungslos . Typische Situationen sind u.a.
– kein verantwortungsvoller Beitrag zur Kindererziehung
– leichtsinniger Umgang mit Geld
– wenig Beteiligung an den gemeinsamen Aufgaben
– riskante Hobbies
– Schlampigkeit
– keine ernsthaftes Bemühen um eine Arbeitsstelle
– schroffes, verletzendes und kränkendes Verhalten
– Streitsucht und Rechthaberei
– Ablehnung gegenüber notwendigen Veränderungen
– viel reden, wenig tun
Diese Liste ließe sich beliebig verlängern…
Er/sie könnte es auch anders!
Das Verhalten Ihres Partners/Ihrer Partnerin erleben Sie deshalb als „Verantwortungslosigkeit“, weil Sie der Meinung sind, dass der Partner(in) es durchaus anders machen könnte, wenn er/sie nur wollte bzw. sich etwas anstrengen würde.
Ihre Situation
Sie wollen Ihrer Beziehung eine Chance geben – aber nur, wenn Ihr Partner(in) verantwortungsvoller handelt und mehr Verantwortung in der Beziehung übernimmt.
Sie sehen Ihre Beziehung und Ihre Liebe in Gefahr, weil Sie permanent das Gefühl haben, mehr zu geben, als zu bekommen.
Kurz-Anregungen:
Was können Sie jetzt vorrangig tun?
Partnerbeziehungen sind komplexe Beziehungsgebilde; keine Beziehung ist wie die andere; keine Verteilung der Verantwortungen in einer Paarbeziehung gleicht der anderen. Dennoch gibt es einige generelle Kurz-Anregungen.
Anregung 1:
Ihr Partner(in) hat das Recht, sein/ihr Verhalten selbst zu wählen. Und Sie haben das Recht, zu entscheiden, wie Sie damit umgehen wollen. Sie dürfen eine Grenze setzen, an der Ihre Toleranz zu Ende ist. Bei welchem konkreten Verhalten Ihres Partners ist diese Grenze erreicht?
Anregung 2:
Äußern Sie Ihrem Partner(in) gegenüber in ruhigem Ton und ohne Vorwurf konkret, was Sie bereit sind, mitzutragen, und was nicht: „Für mich ist es wichtig, einen Partner(in) zu haben, der/die für… Verantwortung übernimmt. Das Verhalten … ist für mich nicht tragbar. Ich bitte dich deshalb… zu tun.
Anregung 3:
Wichtig ist bei der Formulierung die SMART-Regel:
Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert
Beispiele: „Ich bitte dich, jeden Abends für 15 min den Kindern zum Schlafengehen etwas vorzulesen, so dass ich ein schönes Abendessen vorbereiten kann.“ „Ich bitte dich, jede Abhebung von unserem Familienkonto von mehr als 200 € mit mir abzusprechen, damit wir auf dem Konto immer ein gutes Polster für Besonderheiten haben.“ Entsprechen diese Formulierungen den SMART-Kriterien?
Einige Fragen zur Klärung:
Welchen Punkt wollen Sie mit Ihrem Partner(in) ansprechen, bei dem Sie mehr Verantwortung von Ihrem Partner(in) erwarten?
Entspricht Ihre Formulierung dabei den SMART-Kriterien?
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