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Das entscheidende Problem, dass aus meiner Sicht gelöst werden muss, damit die Beziehung tatsächlich eine Chance hat: 

gehen bleiben trennung

Wo ist die Gemeinsamkeit geblieben?

Die Beziehung hat ihren Reiz verloren; Unzufriedenheit stellt sich ein. Das Miteinander wird anstrengend. Man/frau möchte sich etwas gehen lassen, möchte in Ruhe Zeitung lesen oder sich auch anderen Kontakten und Hobbies widmen können. Der Partner ist dadurch irritiert, verletzt und zweifelt an der Liebe. Er/sie reagiert mit Vorwürfen und Vorhaltungen – was zu immer stärkerem Rückzug führt.

Der Rückzug eines Partners ist häufig der Ausdruck einer doppelten Enttäuschung

1. Die Enttäuschung über den Partner(in)
Man/frau ist enttäuscht darüber, dass sich der Partner(in) nicht so entwickelt hat, wie er/sie sich das am Anfang der Beziehung erhofft hatte. Es hat sich gezeigt, dass sich bestimmte „schwierige“ Eigenschaften des Partners nicht geändert haben – im Gegenteil sich noch verstärkt haben.

2. Die Enttäuschung über sich selbst
Es ist mindestens ebenso schwierig, dem Partner(in) eine Enttäuschung zuzumuten. Dass man nicht so sein will, wie man doch könnte, wenn man jemanden liebte, macht man/frau zu schaffen. Meist entwickelt sich dann ein Teufelskreis. Je heftiger die Vorwürfe an den Partner(in) werden, desto mehr verschließt er/sie sich.

Ihre Situation

Sie wollen Ihrer Beziehung eine Chance geben – aber nur, wenn der Partner(in) wieder mehr Nähe zulässt und mehr Gemeinsamkeiten spürbar sind.

Kurz-Anregungen:
Was können Sie jetzt vorrangig tun?

Partnerbeziehungen sind komplexe Beziehungsgebilde; keine Beziehung ist wie die andere; kein Rückzug in einer Paarbeziehung gleicht der anderen. Dennoch gibt es einige generelle Kurz-Anregungen.

Anregung 1:
Genießen Sie Ihr Leben in den Bereichen, an denen Ihr Partner kein Interesse hat – allein oder mit Freunden. Das entlastet Sie und Ihren Partner(in).

Anregung 2:
Sie fragen sich, wie weit die Freiheit jedes Partners gehen darf? Was ist dabei richtig? Was ist falsch?
Hier kann es hilfreich sein, die Frage anders zu stellen:
„Welches Verhalten ist ´günstig´ bzw. ´ungünstig´ für meine Ziele (Erhalt der Beziehung und Nähe zum Partner)?“
Oder anders gefragt: Was will ich und welches Handeln wird mir eher helfen, meine Ziele zu erreichen (und welche Entscheidung eher nicht)? Vielleicht hilft Ihnen die Geschichte von Felix und Alina dazu weiter! Freiheit in einer Partnerschaft

Anregung 3:
Schlagen Sie eine Aktivität vor, die Ihnen beiden immer Spaß gemacht macht.

 

Einige Fragen zur Klärung:

Haben Sie eine Anregung gefunden, welches Verhalten für Ihr Ziel "günstig" ist und welches eher "ungünstig"? Wo können Sie eine größere Eigenständigkeit Ihres Partners(in) nur schwer zulassen? Welche klare Haltung wollen Sie dazu einnehmen?

 
 
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